Gestern war ich bei jemandem, der sich selbst als "Experte für Enthüllungen" bezeichnet und als "Meister der Skepzis." Er war Rechtsanwalt und auf noch mindestens zwei anderen Gebieten "professionell". Zum Beispiel als Trickzauberer. Das andere Gebiet hat er zu unserem Bedauern nicht enthüllt. Vielleicht: als Leser von Spionagebüchern, denn: "Denken Sie nicht, Sie könnten mir was vormachen. Ich besitze 132 Bücher über Spionage und Geheimdienstapparate. Und ich bin Humanist." Zum Glück wollten wir ihm ja auch gar nichts vormachen, wir hätten uns wohl ganz schön blamiert.
dominicw - am Dienstag, 23. März 2004, 17:27 - Rubrik: human being
zum Beispiel mag ich Agnes Jonas
WEIL sie zwar zweiundachtzig Jahre alt ist und schreckliche Dinge erlebt hat, aber trotzdem gute Laune hat, oder sich zumindest von Traurigkeit nicht besiegen läßt, wenn man sie besucht, und das ist bei Zweiundachtzigjährigen nicht selbstverständlich. Und sie schreibt jede Woche Trostbriefe an Menschen, von denen sie aus der Zeitung erfährt, dass sie Angehörige durch den Tod verloren haben.
WEIL sie zwar zweiundachtzig Jahre alt ist und schreckliche Dinge erlebt hat, aber trotzdem gute Laune hat, oder sich zumindest von Traurigkeit nicht besiegen läßt, wenn man sie besucht, und das ist bei Zweiundachtzigjährigen nicht selbstverständlich. Und sie schreibt jede Woche Trostbriefe an Menschen, von denen sie aus der Zeitung erfährt, dass sie Angehörige durch den Tod verloren haben.
dominicw - am Dienstag, 23. März 2004, 17:19 - Rubrik: menschen die ich mag
im aquarium des allwetterzoos hat die virtualisierung des lebens voll zugeschlagen, das fiktive frisst sich langsam in die realität, zum beispiel gab es früher dort aquarien mit orangen ringelfischen, blauen oder gelben koffer- oder schwarzweißgestreiften fledermausfischen, eigentlich gibt es die auch heute noch, aber jetzt hängen außerdem disneyfiguren aus pappe an der decke und die kinder wundern sich, dass der blaue kofferfisch gar nicht die stimme von anke engelke hat, dafür sind sie glücklich, wenn sie den fisch mit der blubber-neurose finden, oder den chef-fisch, der die ausbruchversuche geplant hat, und sogar kinder, die zu klein sind, um wirklich sprechen zu können, steigen auf die stühle und kreischen nemo nemo nemo (der große tümmler im delphinarium heißt trotzdem schon seit sechzehn jahren so)
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Buchtip der Woche, weil meine Woche ziemlich stressig war:
"die entdeckung der langsamkeit", Stan Nadolny,
über den Polarforscher John Franklin, der zwar immer etwas langsamer reagiert und denkt als alle anderen, aber trotzdem die besseren Ideen viel erfolgreicher umsetzt. Leicht zu lesen!
Nach diesem Buch versucht man wochenlang alles GANZ LANGSAM zu machen, und deswegen ein gutes Mittel, wenn es soviel zu tun gibt, daß man meint alles so schnell wie möglich erledigen zu müssen.
Ein Anti-Streß-Buch. Manchmal denke ich, ich müßte mal wieder drin lesen.
"die entdeckung der langsamkeit", Stan Nadolny,
über den Polarforscher John Franklin, der zwar immer etwas langsamer reagiert und denkt als alle anderen, aber trotzdem die besseren Ideen viel erfolgreicher umsetzt. Leicht zu lesen!
Nach diesem Buch versucht man wochenlang alles GANZ LANGSAM zu machen, und deswegen ein gutes Mittel, wenn es soviel zu tun gibt, daß man meint alles so schnell wie möglich erledigen zu müssen.
Ein Anti-Streß-Buch. Manchmal denke ich, ich müßte mal wieder drin lesen.
dominicw - am Sonntag, 21. März 2004, 10:42 - Rubrik: das universum (eine bibliothek)
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im bürgerfunkstudio der volkshochschule war gestern radio für kinder zu gast, und eines der kinder muss irgendwie geburtstag gehabt haben, jedenfalls waren überall luftschlangen verteilt worden, der tisch, an dem man nervös wartend seine manuskripte ausbreitet, war klebrig, weil irgendein kind ein glas cola verschüttet hatte, und sogar im aufnahmeraum mit dem roten lämpchen lagen rosa-türkise handkettchen mit brausetabletten unter dem tischchen, die leiterin des studio wirkt jetzt etwas erschöpft, aber spaß hat sie trotzdem gehabt, während sie schnell noch an der sendung des bulgarisch-deutschen kuturvereins herumschnippelt und ihrer praktikanten das computerprogramm erklärt
Einmal fährt ein Auto mit Münsteraner Kennzeichen fast bis zur Ostsee, und wenn es Joachim Krol bis zum Schluß gefolgt wäre, wären sie sogar zusammen bis irgendwo nach Rußland gekommen. Aber das das solange nicht gutgehen konnte, mit dem Auto und Joachim Krol und seinem Reisebegleiter, war eigentlich von anfang klar. Zwischendurch muß er soger nach die versehentliche Erschießung eines Polizisten bedauern.
In welchem Film?
In welchem Film?
Bisher dachte ich, Murphy´s Gesetze (das größte anzunehmende Unglück ereignet sich grundsätzlich) würden auf selektiver Wahrnehmung basieren. Aber jetzt hat ein Wissenschaftler folgendes herausgefunden:
"Wenn wir wie Pessimisten prinzipiell glauben, daß Unglück unsere eigene Schuld ist, dass es sich ständig wiederholen wird und all unsere Bemühungen zunichte macht, dann stößt uns auch wirklich mehr Unglück zu als bei einer positiveren Einstellung."
Alles eine Frage der Einstellung. Also: Optimistisch bleiben!
Denn Optimisten "sind leistungsfähiger im Beruf und schneiden in der Schule und sogar im Sport besser ab."
"Wenn wir wie Pessimisten prinzipiell glauben, daß Unglück unsere eigene Schuld ist, dass es sich ständig wiederholen wird und all unsere Bemühungen zunichte macht, dann stößt uns auch wirklich mehr Unglück zu als bei einer positiveren Einstellung."
Alles eine Frage der Einstellung. Also: Optimistisch bleiben!
Denn Optimisten "sind leistungsfähiger im Beruf und schneiden in der Schule und sogar im Sport besser ab."
dominicw - am Freitag, 19. März 2004, 14:52 - Rubrik: human being
im institut für kleinasienforschung in münster wird man, wenn man zu der sprechstunde eines professors will, freundlich in die küche gebeten, und darf dann mit ein paar anderen studenten in einer rustikalen hölzernen sitzecke warten, aber das macht man gerne, weil man froh ist, dass der professor wenigstens grad nicht auf irgendeiner türkischen ausgrabungsstätte arbeitet, von der überall poster an den wänden hängen, eine studentin hat ihr kleines kind mitgebracht, es ist völlig verschreckt und wagt fast nichts zu sagen, schließlich widmet es sich einem ritterbuch, wie immer gibt es meinungsverschiedenheiten, wer zuerst in die sprechstunde darf, wer am längsten wartet oder wer sich als erster auf der warteliste angemeldet hat, ständig klingelt ein telefon mit einem verdi-fanfaren-ton, und als der professor endlich kommt, ist ihm die küche viel zu voll, und am liebsten wäre ihm, alle würden gleich nach hause gehen.