zweimal schwebt Moritz Bleibtreu über der Donau, einmal auf einem Boot, völlig zugekifft, einmal in einem Auto, und er erreicht FAST das andere Ufer. Später findet er noch eine Leiche in einem Kofferraum und trifft zum Happy End jemanden (Zusatzfrage: Wen?) unter einer riesengroßen Bosporusbrücke.
In welchem Film?
In welchem Film?
Zum Beispiel mag ich Vivi & Manu
WEIL sie genau die Freunde sind, die man braucht. Wenn es dir zum Beispiel schlecht geht, weil du halbkrank bist, und du bist zu genervt, um viele Leute um dich zu haben, aber deprimiert, wenn du ganz alleine bist, dann brauchst du Freunde, bei denen du einfach auf dem Sofa liegen kannst, ohne gezwungen zu sein, geistreiche Sachen zu erzählen. Und richtig gute Freunde lassen sich dann gar nicht von dir stören, sondern legen einfach weiter ihre Wäsche zusammen oder bereiten irgendetwas vor. Oder gucken einfach nur Fernsehen. Solche Freunde, und noch mehr, sind Vivi & Manu. Danke.
WEIL sie genau die Freunde sind, die man braucht. Wenn es dir zum Beispiel schlecht geht, weil du halbkrank bist, und du bist zu genervt, um viele Leute um dich zu haben, aber deprimiert, wenn du ganz alleine bist, dann brauchst du Freunde, bei denen du einfach auf dem Sofa liegen kannst, ohne gezwungen zu sein, geistreiche Sachen zu erzählen. Und richtig gute Freunde lassen sich dann gar nicht von dir stören, sondern legen einfach weiter ihre Wäsche zusammen oder bereiten irgendetwas vor. Oder gucken einfach nur Fernsehen. Solche Freunde, und noch mehr, sind Vivi & Manu. Danke.
dominicw - am Montag, 15. März 2004, 11:53 - Rubrik: menschen die ich mag
"Lange Zeit bin ich früh schlafen gegangen. Manchmal fielen mir die Augen, wenn kaum die Kerze ausgelöscht war, so schnell zu, daß ich keine Zeit mehr hatte zu denken: "Jetzt schlafe ich ein." Und eine halbe Stunde später wachte ich über dem Gedanken auf, daß es nun Zeit sei, den Schlaf zu suchen."
MIt diesen Sätzen beginnt eines der längsten und schönsten Bücher überhaupt: "Auf der Suche nach der verlorenen Zeit", Marcel Proust. Weil ich gestern krank war und den größeren Teil des Tages im Bett verbracht habe, mußte ich daran denken, wie Proust diesen Zustand beschrieben hat - wenn man den Tag damit verbringt, vor sich hinzudämmern, halb bei Bewußtsein, halb im Schlaf und wenn sich Traum und Wirklichkeit ständig vermischen. Weil Proust nicht nur diesen, sondern eigentlich jeden Zustand in seinem Riesenwerk perfekt beschrieben hat, und es kein anderes Buch gibt, in dem ein literarisches Paralleluniversum sich so umfassend aus der Wirklichkeit nährt, weil 10.000 Seiten aber ein bißchen abschreckend wirken, empfehle ich, wenigstens den ersten Teil mal zu lesen, der u.a. "Eine Liebe von Swann" enthält, und damit zum Beispiel eine Beschreibung des Verliebt-Seins, zum Wiedererkennen. Oder wenn man noch nie verliebt war (und ich kenne EINEN Menschen, der das von sich behauptet), damit man wenigstens weiß, wie ungefähr das sein müßte.
MIt diesen Sätzen beginnt eines der längsten und schönsten Bücher überhaupt: "Auf der Suche nach der verlorenen Zeit", Marcel Proust. Weil ich gestern krank war und den größeren Teil des Tages im Bett verbracht habe, mußte ich daran denken, wie Proust diesen Zustand beschrieben hat - wenn man den Tag damit verbringt, vor sich hinzudämmern, halb bei Bewußtsein, halb im Schlaf und wenn sich Traum und Wirklichkeit ständig vermischen. Weil Proust nicht nur diesen, sondern eigentlich jeden Zustand in seinem Riesenwerk perfekt beschrieben hat, und es kein anderes Buch gibt, in dem ein literarisches Paralleluniversum sich so umfassend aus der Wirklichkeit nährt, weil 10.000 Seiten aber ein bißchen abschreckend wirken, empfehle ich, wenigstens den ersten Teil mal zu lesen, der u.a. "Eine Liebe von Swann" enthält, und damit zum Beispiel eine Beschreibung des Verliebt-Seins, zum Wiedererkennen. Oder wenn man noch nie verliebt war (und ich kenne EINEN Menschen, der das von sich behauptet), damit man wenigstens weiß, wie ungefähr das sein müßte.
dominicw - am Samstag, 13. März 2004, 18:09 - Rubrik: das universum (eine bibliothek)
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Letzte Woche schrieb die ZEIT Folgendes über den aktuellen Jesus-Film: "Der Film lehrt nicht die Versöhnung, sondern die Unversöhnlichkeit. ... Er predigt nicht die Liebe, sondern den Hass. Das alles ist unfassbar traurig und dumm. Es ist aber auch unfassbar langweilig und lächerlich ... eine Pornographie der Gewalt - die Verkümmerung der Handlung zu einem bloßen Vorwand. ... - ein schreckliches Zeichen für die Verfassung unserer Gegenwart." (Ein Zitat für den Fall, jemand würde behaupten, der Film sei schließlich nur realistisch.)
Direkt darunter ein Artikel über "christliche" Computerspiele, in denen man im Stil eines Ego-shooter-spieles gegen Dämonen oder Luzifer und um arme Seelen kämpfen muß, oder um seine eigene. In den USA wird folgendermaßen für ein solches Spiel geworben: "Du wirst mit Bereichen konfrontiert werden, die von Weltlichkeit, Verzweifelung, Einsamkeit und den Medien geprägt sind. Du musst diesen Ablenkungen vom christlichen Weg widerstehen." Mit einem - noch mal ein Zitat aus der ZEIT - "verkapptem Kriegsspiel".
Direkt darunter ein Artikel über "christliche" Computerspiele, in denen man im Stil eines Ego-shooter-spieles gegen Dämonen oder Luzifer und um arme Seelen kämpfen muß, oder um seine eigene. In den USA wird folgendermaßen für ein solches Spiel geworben: "Du wirst mit Bereichen konfrontiert werden, die von Weltlichkeit, Verzweifelung, Einsamkeit und den Medien geprägt sind. Du musst diesen Ablenkungen vom christlichen Weg widerstehen." Mit einem - noch mal ein Zitat aus der ZEIT - "verkapptem Kriegsspiel".
dominicw - am Samstag, 13. März 2004, 17:56 - Rubrik: human being
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im atocha-bahnhof in madrid gibt es eine riesige, ehemalige Abfertigungshalle, in der jetzt keine züge mehr abfahren, sondern die zu einem palmengarten umgestaltet wurde, langsam wachsen die spitzen der palmwedel der riesigen gläsernen rundung des bahnhofsdachs entgegen, vor ein bißchen mehr als anderthalb jahren sind wir morgens an diesem bahnhof angekommen, ziemlich übernächtigt und völlig ausgehungert, weil wir vierundzwanzig stunden vorher in porto losgefahren waren, unterwegs in diversen nacht- und bummelzügen, neun stunden mussten wir an der grenze zu spanien auf den anschlußzug warten, und trotzdem mussten wir erstmal mit unseren schweren sperrigen rucksäcken eine unterkunft suchen, bevor uns endlich ein riesen menü bei dem macdonald direkt gegenüber vom atocha-bahnhof das leben gerettet hat, später hat uns am selben bahnhof ein netter madrilene vor den mädchen gewarnt, die vorgeben nach dem weg zu fragen, einen stadtplan vor den bauch klemmen und dann die hoschentaschen ausräumen, und noch später hat uns niemand vor dem bistrokellner gewarnt, wir hatten auf dem bürgersteig direkt vor dem bahnhof gegessen, der uns völlig über den tisch ziehen wollte, zum glück war clemens mit, der läßt sich nicht über den tisch ziehen, von dort sind er nur ein paar schritte zum prado, und den vielen bildern vom jüngsten gericht,
heute sieht man den bahnhof seit stunden auf den no-comment bildern bei euronews, hubschrauber kreisen über dem gebäude, neongelb leuchtende sanitäter schieben verletzte in krankenwagen, blutüberströmte, fassungslose gesichter lehnen an laternenpfählen und versuchen übers handy ihre angehörige zu informieren und bis jetzt weiß niemand so richtig, wer dafür verantwortlich ist, ein bißchen hat man den schrecklichen eindruck, bombenanschläge gehören heute einfach zum zeitgeist
heute sieht man den bahnhof seit stunden auf den no-comment bildern bei euronews, hubschrauber kreisen über dem gebäude, neongelb leuchtende sanitäter schieben verletzte in krankenwagen, blutüberströmte, fassungslose gesichter lehnen an laternenpfählen und versuchen übers handy ihre angehörige zu informieren und bis jetzt weiß niemand so richtig, wer dafür verantwortlich ist, ein bißchen hat man den schrecklichen eindruck, bombenanschläge gehören heute einfach zum zeitgeist
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zum Beispiel mag ich Doris
WEIL man den Verdacht nie los wird, sie könnte irgendwie ein überirdisches Wesen sein, ein Engel oder so, was ja eigentlich nicht sein dürfte. Aber ich glaube jeder, der schon mal von ihren großen, klaren, blauen Augen, noch vergrößert durch die starken Brillengläser, offen, freundlich und liebevoll angesehen wurde, weiß was ich meine. Sie leidet an jeder Ungerechtigkeit mit, sie ist ununterbrochen damit beschäftigt Gutes zu planen, und ob es einem ein bißchen besser oder schlechter geht, man hat immer das Gefühl, sie hat das sofort gemerkt.
WEIL man den Verdacht nie los wird, sie könnte irgendwie ein überirdisches Wesen sein, ein Engel oder so, was ja eigentlich nicht sein dürfte. Aber ich glaube jeder, der schon mal von ihren großen, klaren, blauen Augen, noch vergrößert durch die starken Brillengläser, offen, freundlich und liebevoll angesehen wurde, weiß was ich meine. Sie leidet an jeder Ungerechtigkeit mit, sie ist ununterbrochen damit beschäftigt Gutes zu planen, und ob es einem ein bißchen besser oder schlechter geht, man hat immer das Gefühl, sie hat das sofort gemerkt.
dominicw - am Donnerstag, 11. März 2004, 09:40 - Rubrik: menschen die ich mag
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im scott´s view an der sonnenstraße steht mr.john hinter der theke und betreut schottisches ale und mindestens achtzig whisky sorten, an den wänden hängen alte stiche von edinburgh oder den melrose hills, es gibt eine dartscheibe, ein altes klavier und eine bücherecke mit büchern über schottland, angeln und whiskydestillerien, aber die größte attraktion ist trotzdem die große leinwand, auf der championsleague-spiele im pay-tv übertragen werden, dann sind dienstag und mittwoch abend ab halb neun keine sitzplätze mehr zu haben, und wenn man länger als ungefähr drei sekunden im türrahmen steht und die sicht auf die leinwand versperrt, droht john mit einem rauswurf, am aufregensten sind die partien, in denen deutsche vereine gegen celtic glasgow oder gegen die rangers spielen, dann ist die bude voll mit echten schotten, die vereinsfarben tragen, und blauweiße schals (wenn es rangers-fans sind) oder grünweiße (dann sind sie für celtic), ich weiß nie, welcher verein der katholische und welcher der protestantische ist, wie auch immer, inzwischen sind beide aus der championleagus geflogen, und die beiden deutschen mannschaften fliegen auch gerade raus, also wird es diesen sommer wohl so richtig spannend im scott´s view nicht mehr werden.
Wenn ich etwas über die Biographie von anderen, berühmteren Leuten lese, dann vergleich ich oft, was diese Menschen in meinem Alter schon alles erlebt, geleistet oder überstanden haben.
Jetzt gerade zum Beispiel bin ich unerträgliche sechsundzwanzig Jahre alt. Als Novalis so alt war, hatte er sein Studium schon seit Jahren abgeschlossen und einen Job in irgendeiner sächsischen Bergbaubehörde. Er hatte sich nicht nur mit Literatur und Philosophie beschäftigt, und eine ganze Reihe von Gedichten und Essays geschrieben, sondern auch mit Physik, Geologie und Biologie. Zwei Jahre vorher war seine Verlobte gestorben, ein paar Wochen danach sein Lieblingsbruder (seine Mutter hatte elf Kinder und überlebte zehn davon). Drei Jahre später ist er gestorben, am einer Krankheit, relativ friedlich, wenn man Friedrich Schlegel glauben darf, der dabei war und ihn im Sterben lächeln sah, während im Nebenzimmer ein anderer Bruder Klavier spielte.
Jetzt gerade zum Beispiel bin ich unerträgliche sechsundzwanzig Jahre alt. Als Novalis so alt war, hatte er sein Studium schon seit Jahren abgeschlossen und einen Job in irgendeiner sächsischen Bergbaubehörde. Er hatte sich nicht nur mit Literatur und Philosophie beschäftigt, und eine ganze Reihe von Gedichten und Essays geschrieben, sondern auch mit Physik, Geologie und Biologie. Zwei Jahre vorher war seine Verlobte gestorben, ein paar Wochen danach sein Lieblingsbruder (seine Mutter hatte elf Kinder und überlebte zehn davon). Drei Jahre später ist er gestorben, am einer Krankheit, relativ friedlich, wenn man Friedrich Schlegel glauben darf, der dabei war und ihn im Sterben lächeln sah, während im Nebenzimmer ein anderer Bruder Klavier spielte.
dominicw - am Mittwoch, 10. März 2004, 10:09 - Rubrik: human being
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