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Letzte Woche habe ich von Gustave Flaubert endlich die Drei Erzählungen gelesen, eines von diesen Büchern, die man eigentlich schon längst gelesen haben wollte. Am beeindruckensten ist wohl die Geschichte der Dienstmagd Felicité (das heißt Glück), die Flaubert in Ein schlichtes Herz erzählt. Sinnigerweise ist diese einfache und eigentlich ihr Leben lang einsame Frau tatsächlich auf eine traurige Weise glücklich: weil sie sehr katholisch ist und alles glaubt, was man ihr über Heiligenlegenden, die Mutter Gottes und das Mysterium der Kommunion erzählt. Das ihr Glaube nur eine traurige Illusion ist, zeigt Flaubert durch ein bedrückendes Bild: ihr ganzes Leben lang liebt Felicité einen grünen Papagei, erst als lebendiges Tier, später ausgestopft, und je älter sie wird, um so mehr überträgt sie ihre Verehrung der Mutter Gottes auf den ausgestopften grünen Vogel, und als sie am Ende stirbt, sieht sie einen riesigen grüne Papagei mit ausgebreiteten Flügeln, der ihre Seele aufzunehmen scheint, und das tieftraurige daran ist, das diese Illusion sie tröstet.
 

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