im atocha-bahnhof in madrid gibt es eine riesige, ehemalige Abfertigungshalle, in der jetzt keine züge mehr abfahren, sondern die zu einem palmengarten umgestaltet wurde, langsam wachsen die spitzen der palmwedel der riesigen gläsernen rundung des bahnhofsdachs entgegen, vor ein bißchen mehr als anderthalb jahren sind wir morgens an diesem bahnhof angekommen, ziemlich übernächtigt und völlig ausgehungert, weil wir vierundzwanzig stunden vorher in porto losgefahren waren, unterwegs in diversen nacht- und bummelzügen, neun stunden mussten wir an der grenze zu spanien auf den anschlußzug warten, und trotzdem mussten wir erstmal mit unseren schweren sperrigen rucksäcken eine unterkunft suchen, bevor uns endlich ein riesen menü bei dem macdonald direkt gegenüber vom atocha-bahnhof das leben gerettet hat, später hat uns am selben bahnhof ein netter madrilene vor den mädchen gewarnt, die vorgeben nach dem weg zu fragen, einen stadtplan vor den bauch klemmen und dann die hoschentaschen ausräumen, und noch später hat uns niemand vor dem bistrokellner gewarnt, wir hatten auf dem bürgersteig direkt vor dem bahnhof gegessen, der uns völlig über den tisch ziehen wollte, zum glück war clemens mit, der läßt sich nicht über den tisch ziehen, von dort sind er nur ein paar schritte zum prado, und den vielen bildern vom jüngsten gericht,
heute sieht man den bahnhof seit stunden auf den no-comment bildern bei euronews, hubschrauber kreisen über dem gebäude, neongelb leuchtende sanitäter schieben verletzte in krankenwagen, blutüberströmte, fassungslose gesichter lehnen an laternenpfählen und versuchen übers handy ihre angehörige zu informieren und bis jetzt weiß niemand so richtig, wer dafür verantwortlich ist, ein bißchen hat man den schrecklichen eindruck, bombenanschläge gehören heute einfach zum zeitgeist
heute sieht man den bahnhof seit stunden auf den no-comment bildern bei euronews, hubschrauber kreisen über dem gebäude, neongelb leuchtende sanitäter schieben verletzte in krankenwagen, blutüberströmte, fassungslose gesichter lehnen an laternenpfählen und versuchen übers handy ihre angehörige zu informieren und bis jetzt weiß niemand so richtig, wer dafür verantwortlich ist, ein bißchen hat man den schrecklichen eindruck, bombenanschläge gehören heute einfach zum zeitgeist